Page 38 - Rituale - in Beratung und Therapie
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3.3 Öffnung des heiligen Bezirks (Raums)
Der nächste Baustein im Ritualbogen –ich habe ihn in Anlehnung an das
Wicca-Ritual, „Öffnung des heiligen Bezirks“ genannt- verfolgt den Sinn,
das Bedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen, einen geschützten Raum,
eine geschützte Höhle zu erschaffen in dem der Klient sich sicher fühlen,
sich weiter öffnen kann und darf. Wo er sich selbst die Erlaubnis erteilt
sich vom Alltag zu entfernen, zu trennen; die Aufmerksamkeit ganz auf
das, was jetzt gerade ist zu lenken: auf den atmenden, pulsierenden
Körper, auf das Strömen des Lebendigen und auf die Gefühle, die damit
verbunden sind. Das Sein zu öffnen für das, was ohne aktives Tun
geschieht. Diese Phase dient als Einstimmung auf das Selbst, soll in
Sicherheit den inneren Kontakt aufbauen, den Hinweis auf das Größere
geben. Diese Phase ist stark von tranceinduktiven Anweisungen
geprägt.
Dieser Sequenz kommt im äußeren Ritualrahmen eine besondere
Stellung zu; ist sie doch dafür verantwortlich, den sicheren Rahmen für
alles Kommende zu schaffen. In einem Hexenritual, wird diese Phase
auch als „das schlagen des Kreises“ bezeichnet. Die Wahl, der Methode
den „heiligen Raum zu öffnen“ hängt sehr stark von dem Klienten bzw.
der Gruppe ab, die in dem Ritual begleitet wird. Es geht um die
Befriedigung des Bedürfnisses nach Sicherheit, und hier wäre ein
Vorgehen, was Unsicherheit und Zweifel verursacht unangebracht. Das
ziehen eines visualisiertem, „magischen Kreises“ ist für Menschen mit
NLP Erfahrung bekannt und kein Problem. Für andere Menschen –ohne
entsprechenden Erfahrungshintergrund-, kann dies jedoch absurd,
unbekannt und verunsichernd wirken. Den Anspruch einen sicheren
Rahmen für das Ritual zu schaffen würde hiermit unter Umständen nicht
erreicht werden.
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