Page 36 - Rituale - in Beratung und Therapie
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Durch die Fokussierung auf das künftige Ritualgeschehen wird die
Ritualzeit zu einem Kontrapunkt zum Alltag; es wird zu einem festliches
Ereignis im weitesten Sinn. Dies kommt auch in dem
umgangsprachlichen „ein Ritual feiern“ zum Ausdruck.
Es wird erkennbar, das die Phase der Trennung im „äußeren Rahmen“
bereits vor dem eigentlichem Ritualgeschehen beginnt, ohne das der
Klient sich dessen bewusst wird.
3.2 Reinigung
Dem festlichem Anlass entsprechend beginnt das eigentliche Ritual mit
einer symbolischen Reinigung. Diese Handlungen gelten der
Wertschätzung des Kommenden, sollen die Klarheit und Reinheit des
folgenden Geschehens verdeutlichen, sollen die Sicherheit vermitteln,
das keine störenden, schädlichen Einflüsse den Ablauf und das Ergebnis
des Rituals beeinflussen können. Ein Wicca-Ritual schreibt an dieser
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Stelle die Selbstreigung und die Reinigung des Raumes vor. Diese
kann sowohl real und / oder auch symbolisch geschehen.
Die Selbstreinigung soll von negativen Energien des Alltags befreien, die
Seele für das Ritual bereit machen. In der Praxis kann dies geschehen,
in dem wir vor dem Betreten des Ritualraumes die Schuhe ausziehen;
durch ausstreichen des „Auraraumes“, den Körper symbolisch von
negativen Energien befreien, oder uns schütteln und die Arme von uns
weg schlenkern.
Raum bezeichnet den Bereich, in dem das Ritual abgehalten wird. Die
Reinigung kann zum Beispiel mit Hilfe eines „magischen Besens“,
geschehen der visulalsiert wird. Es wird alles Negative, Kranke und
Schlechte aus dem Raum gefegt. Dabei kann sich zur Unterstützung
11 siehe Cunningham, Scott, a.a.O. Seite 120
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