Page 32 - Rituale - in Beratung und Therapie
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Rituale sind wie Metaphern. Ähnlich wie in den Märchen, Mythen und

               Träumen   muss   die   verwendete   Sprache   in   einem   Ritual

               Mehrdeutigkeiten   und   damit   eine   Vielfalt   von   individuellen   Lösungen

               zulassen.

               Im   Gegensatz   hierzu   ist   die   Alltagssprache   zweckgebunden   und

               funktional und bedroht den Traumcharakter des Ritualgeschehens. Das

               Ritual ist eine Einladung, die eigenen Tiefen zu erforschen und deshalb

               braucht der Umgang mit sprachlichem Ausdruck im Ritualkontext unsere

               besondere Aufmerksamkeit im Sinne einer sparsamen und bewussten

               Verwendung   von   Sprache.   Hilfreiche   Begleiter   auf   dem   Weg   in   die

               eigene   Tiefe   sind   Achtsamkeit,   das   Aufrechterhalten   von   innerem

               Kontakt und wiederholte Phasen von meditativer Stille. Sie führen tiefer

               in den eigenen inneren Raum. Als sprachliche Muster, können ähnlich

               wie   bei   der   Tranceinduktion,   das   Milton-Modell   und   die   im   NLP

               bekannten Erickson-Sprachmuster dienen.




               Auf dieser Grundlage gebildete Ritualformeln und Ritualsätze können

               eine Hilfe sein,  die Tiefung im Ritualgeschehen zu erleichtern.






































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