Page 28 - Rituale - in Beratung und Therapie
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Grundbausteine des Wicca-Rituals, wird diese zentrale Phase, als der
Baustein zur Aktivierung der Energien bezeichnet, in der mit magischen
Elementen gearbeitet wird. „Magie ist die Aktivierung und Lenkung von
natürlichen Energien zu dem Ziel, eine wünschenswerte Veränderung zu
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erreichen.“
In der letzten Stufe, der - der Aggregation, oder Inkorporation
(Einverleibung, Einzug in die Seele), findet die Reintegration des
Ritualteilnehmers in die Welt statt. Allerdings befindet er sich nun in
einem neuen Zustand. In der Regel ist dieser Übergang in diesen neuen
Zustand mit einer konkreten Handlung verknüpft. Beispiel hierfür ist der
Brauch aus dem westlichen Kulturkreis, die Braut nach der Hochzeit über
die Schwelle des Hauses zu tragen. Folglich ist das reale oder
symbolische, zeitliche oder körperliche Überqueren einer Schwelle ein
zentrales Element von Übergangsriten, das die performative und die
dynamische Qualität dieser Rituale deutlich macht. Aufgabe ist die
innere Verpflichtung, das neu erfahrene und erschlossene Gebiet innerer
und äußerer Erfahrung zu einem Bestandteil des Alltags und der eigenen
Lebenspraxis zu machen.
Die in dieser letzten Stufe vorkommenden Ritualaspekte sind oft das
Spiegelbild der ersten Stufe. Natürlich sind nicht alle Stufen in einem
Übergangsritual gleich ausgeprägt; die mittlere Stufe genießt jedoch eine
gewisse Autonomie.
Eine wichtige Regel lautet jedoch: „Anfang und Ende müssen klar
strukturiert sein, in der mittleren Phase dagegen - der liminalen - ist
vieles möglich, da darf, da soll allenfalls die Welt völlig aus den Fugen
gehen.
33 siehe Cunningham, Scott, Wicca – eine Einführung in weiße Magie, München 2001,
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